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Der Spinner - Kunstköder mit Fanggarantie

Marmorata Hybride aus der Etsch

Zur Überbrückung der „fischlosen“ Zeit im Winter stehen unter anderem das Ordnen von Geräten und Ködern sowie das Auffüllen unserer Kunstköderboxen, durch den Erwerb von neuen Spinnköder. Der Blick in unsere Spinnköderbox lässt in uns beim Anblick unserer Spinner Erinnerungen an das zu Ende gehende Angeljahr wach werden. Warum hat ausgerechnet dieser eine unscheinbare Spinner so viele Erfolge am Wasser gebracht, während der andere keinen einzigen Anfasser und nicht einen einzigen Fisch an den Haken gebracht hat, obwohl er verlockend in den schillerndsten Farben strahlt? Ist alles nur purer Zufall, dass ein Modell fängig ist und ein anderes kaum Erfolge bringt? Es ist bei Weitem nicht immer so, dass beim Angeln die Erfolge dem Zufall zuzuschreiben sind! Grund genug, um sich einmal näher mit der Thematik zur „Auswahl des richtigen Spinners“ zu befassen.

Gibt es mit dem Spinner tatsächlich einen Kunstköder, der eine Fangarantie an unseren Fischgewässern liefert? Ich versuche seit Jahren schon dieser Frage auf den Grund zu gehen und Anhaltspunkte zu finden, welche uns die Auswahl des geeigneten Spinnermodells für die jeweilige Situation am Gewässer erleichtern. Spinner sind wahrscheinlich mit Abstand die beliebtesten künstlichen Köder an unseren Fließ- und Stillgewässern, wenn es darum geht die Raubfische zum Anbiss zu verleiten. Es wird wohl kaum einen Angler geben, der nicht zumindest eine Handvoll dieser Kunstköder in seiner Gerätebox hat. Für den Anfänger sind Spinner der willkommene Einstieg in die Spinnfischerei, weil sie äußerst einfach zu handhaben sind und eine „fest eingebaute Attraktivität“ besitzen. Kein anderer Spinnköder besitzt ein so hohes Maß einer „Grundfängigkeit“ beim einfachen Auswerfen und Einziehen des Köders. Beim Fang von frischbesetzten Regenbogenforellen mag dies zwar ausreichen, wenn es aber darum geht „erfahrene“ und „gewitzte“ Fische zu überlisten, bewegt man sich auf einem sehr schmalen Grat, der zwischen Fangfreude und „Schneiderfrust“ liegt. Durch den starken Angeldruck, welchem der Großteil unserer Gewässer immer vermehrter ausgesetzt sind, werden die Fische nicht selten regelrecht „kunstköderscheu“ und „blechmüde“, was zur Folge hat, dass sie sich längst nicht mehr auf jeden Spinner stürzen, der vor ihrer Nase vorbeisurrt. Gerade alte und kapitale Räuber brauchen „das gewisse Extra“, das sie noch aus ihrer Reserve lockt und sie zum Zuschnappen verleitet. Die Fängigkeit eines künstlichen Spinners setzt sich aus vielerlei Faktoren zusammen. Der Köder muss in erster Linie einmal geeignet sein, um den potentiellen Fangplatz der jeweiligen Fische überhaupt zu erreichen, das heißt er muss so beschaffen sein, dass er sich in Bächen und Flüssen auch bei stärkster Strömung noch führen lässt, und in den Seen die Weite und Tiefe erreicht werden kann, wo sich die Standplätze der Fische befinden. Als nächstes muss der Spinner genau diejenigen Reize aussenden können, welche der Raubfisch wahrnehmen kann und zeitgleich auch attraktiv findet, dass er schlussendlich auch unseren Köder attackiert. Es gilt am Gewässer dann bei der jeweiligen Auswahl des Spinners auf fängige Farben, die richtige Größe, die Wurfeigenschaften und nicht zuletzt auf die Form des Spinnerblattes zu achten. Und zum guten Schluss ist jeder Angler auch selbst noch gefordert. Das Schlüsselwort heißt attraktive, abwechslungsreiche Köderführung. Im Laufe der Jahre gewinnt man als Spinnfischer ein gewisses Ausmaß an Erfahrung, welche sich auf unzählige Angelstunden, gepaart mit Experimentierfreude, zurückführen lässt. Diese Erfahrung hilft uns zielführend, schnell und zuverlässig den richtigen Spinner auszuwählen, der den jeweiligen Wasser- und Wetterverhältnissen angepasst ist. Ich möchte nun näher auf einige meiner favorisierten Spinnermodelle eingehen, welche mittlerweile bei keinem meiner Spinnfischgänge ans Angelgewässer fehlen dürfen:

1) Mepps Aglia long (Farbe Schwarz, Größe Nr. 3, Wurfgewicht 11,5 g)

Durch die Weidenblattform seines Spinnerblattes rotiert dieses ganz eng an der Spinnerachse und ermöglicht es uns diesen Köder auch in stärkster Strömung der Bäche noch zu führen. In Seen kann man mit diesem Spinner auch etwas tiefere Gewässerabschnitte befischen. Die Farbe Schwarz hat sich gerade in glasklaren Gewässern bewährt und erzielt weniger Scheuchwirkung als ein grell blitzender Köder. Schwarz kann aber auch bei angetrübtem Wasser noch von den Fischen gut wahrgenommen werden.

2) Rublex Modell Celtik (Farbe Gold/Rot mit schwarzen Streifen, Größe Nr. 3, Wurfgewicht 5 g)

Das ovale, runde Spinnerblatt gehört zur klassischen Form und eignet sich für mäßige, nicht zu tiefe Strömungsabschnitte und flache Seenbuchten. Besonders Flussbarsche, welche zum Rauben am frühen Morgen oder Abend in flache Seenbereiche kommen, lassen sich mit diesem Spinnermodell sehr gut überlisten.

3) Myran Panter 15 (Farbe Gold/Blau, Wurfgewicht 15 g)

Durch den schweren, massigen Spinnkörper, lässt er sich sehr weit und zielgenau werfen und ist auch beim Werfen bei stärkerem Wind nicht so anfällig. Er ist geeignet um tiefe, langsam fließende Flussabschnitte abzufischen. Besonders gut eignet er sich zum Befischen von Stauseen, wenn es darum geht vom Ufer weit entfernte Fische anzuwerfen und den tieferen Seenbereich zu befischen. Das Spinnerblatt rotiert bereits beim leichtesten Zug und man kann ihn gezielt auf grundnah orientierte Fische, wie Seeforellen, Saiblinge und Flussbarsche anbieten. Besonders reizvoll für die Forellen ist es, wenn man diesen Spinner im Mittelwasser hebend und senkend führt.

4) Blue Fox Vibrax Hot Pepper (Farbe Chartreuse/Rot, Größe 4, Wurfgewicht 12 g)

Der Spinnkörper dieses Modells ist glockenförmig. Dadurch erzielt der Spinner neben seiner optischen Wirkung auch eine akustische, weil das Spinnerblatt beim Rotieren um die Achse, den „Klangkörper“ zum „Tönen“ bringt. Dieser Spinner eignet sich gleichfalls sehr gut für langsam strömende, tiefe Flussabschnitte und für Seen. Die Farbe Chartreuse wirkt für Forellen äußerst attraktiv in Gewässern, welche bei einsetzender Schneeschmelze durch das einfließende Schmelzwasser grau/grünlich angefärbt sind. Sehr gute Erfolge konnte ich auch in Stauseen an Bacheinläufen verbuchen, und zwar in dem Bereich, wo sich das trübe Bachwasser mit dem klaren Seewasser vermischt.

5) Panther Martin (Farbe Gold/Rot, Wurfgewicht 12 g)

Der tropfenförmige Spinnkörper ermöglicht weite und zielgenaue Würfe, auch bei stärkerem Wind. Eine Besonderheit aller Martin Spinner ist, dass die Spinnerachse direkt durch das Spinnerblatt läuft. Durch diese Aufhängung des Spinnerblattes rotiert das Blatt nahe an der Spinnerachse und auch in stärkerer Strömung sehr leicht und zuverlässig. Zudem sendet dieser Spinner ebenfalls akustische Geräusche aus, da das Spinnerblatt beim Rotieren ab und zu an den Spinnkörper anschlägt. Der Martin Spinner gilt als der klassische Spinner schlechthin, wenn es darum geht den Marmorierten Forellen in der Etsch nachzustellen.

6) Rublex Modell Veltic, Farbe Silber/Rot, Größe 4, Wurfgewicht 8 g)

Das Spinnerblatt ist oval langgeformt, rotiert sehr nahe an der Achse und erzeugt eine schnelle Drehung. Man kann ihn sowohl im Fluss, als auch in Seen gleichermaßen gut fischen und er läuft etwas tiefer. Der Veltic eignet sich hervorragend zum Fang von größeren Flussbarschen, welche von der Farbe rotgestreift sehr angetan sind. Praktisch ist auch das Hakenschnellwechselsystem, das uns den Spinner sehr schnell und zuverlässig vom Drilling auf Einzelschonhaken umrüsten lässt.

Mit dieser Spinnerauswahl ist man für die meisten Gewässer und Situationen gewappnet. Spinner sind nicht nur etwas für Einstieg und Anfang in die Technik der Spinnfischerei. Denn auch in schwierigen Situationen ist, häufiger als wir meinen, ein einfacher Köder oft der kürzeste Weg zum Erfolg, wenn unsere ausgewählten und den Wasserverhältnissen angepassten Schlüsselreize auf den Fisch Wirkung zeigen. Deshalb beschert der Spinner uns, trotz moderner „Hightechkunstköder“, die immer stärker auf den Markt drängen, nach wie vor noch immer schöne Fänge.

Text: FishFirst

Gut gefüllte Spinner-Box: Da ist für jede Situation der richtige Köder dabei
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Die Top Spinner des Autors: Von rechts nach links - wie im Artikel angeführt.
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