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  • Etsch bei Laag - dieser Abschnitt ist vergleichsweise kanalartig verbaut
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Gefährdung

Die Gewässer des Landes sind vielfältigen menschlichen Eingriffen unterworfen. Dies wirkt sich zwangsläufig auch auf unsere Fischbestände aus. Denn für die langfristige Erhaltung gesunder, selbst erhaltender Populationen muss in erster Linie der Lebensraum, müssen die Gewässer für alle Lebensphasen der Fische zumindest akzeptable Voraussetzungen bieten. Zunächst müssen geeignete Bedingungen für die natürliche Fortpflanzung gegeben sein. Im Falle der für Südtirol so typischen Salmoniden sind dies lockere Kiesflächen am Gewässergrund der Hauptgewässer oder von erreichbaren Zuflüssen. Daneben müssen die Gewässer auch für Jungfische Lebensraum bieten. Deckungsreiche Flachwasserbereiche und ein möglichst natürlicher Abfluss sind hierbei besonders wichtig. Schließlich stellen auch die erwachsenen Fische gewisse Anforderungen an ihren Lebensraum. Sichere Unterstände und ein gutes Futterangebot sind hier an erster Stelle zu nennen.

Sind für all diese Lebensphasen unserer Fische zumindest die Mindestvoraussetzungen gegeben, können sich gute Fischbestände ausbilden, die auch langfristig eine fischereiliche Nutzung erlauben. Dies ist auch gänzlich ohne Fischbesatz möglich, vorausgesetzt, dass die Angelfischerei nur den Überschuss nutzt und die Bestände nicht überfordert.

Die Realität in Südtirols Gewässern schaut dagegen bisweilen anders aus. Die Gewässer sind durch Begradigung ihrer Strukturvielfalt beraubt worden und Querbauwerke verhindern den Zugang zu wertvollen Zuflüssen. In diese Gefährdungskategorie entfällt auch die Bewirtschaftung der Gräben der Talsohle, welche, wenn zu intensiv und zu wenig achtsam durchgeführt, vor allem für bedrohte Kleinfische eine ernste Gefahr darstellen kann. Zudem lasten auf unseren Gewässern vielfältige Nutzungen. Vor allem die Wasserkraftnutzung hat einen sehr hohen Ausbaugrad erreicht, sodass Gewässer mit natürlichem Abfluss heute vergleichsweise selten geworden sind. Auch Schadstoffeinleitungen haben immer wieder Fischsterben zur Folge. Des weiteren wirkt sich aus auch die Fischereibewirtschaftung auf die Qualität der Fischbestände aus. Ein Überschuss an besetzten Maßfischen kann ebenso kritisch sein, wie die Einfuhr von fremden Arten oder zu wenig schonende Fischereimethoden. Schließlich wirkt sich ein übermäßiger Druck von fischfressenden Vögeln negativ auf Fischbestände aus, vor allem dann, wenn diese bereits durch andere negative Einflüsse bereits auf ein niedriges Bestandsniveau gedrückt werden.

Diese Rubrik zeigt einen Überblick über die wichtigsten Gefährungsfaktoren, welche unseren Fischbeständen zu schaffen machen.

Text: FishFirst

Spülung eines Stauraums - dadurch werden in kurzer Zeit große Mengen an Feinsediment über den Fluss abtransportiertFassung eines E-Werks im Gadertal

Wassernutzung

Wer einen kritischen Blick auf die Gewässer Südtirol wirft, erkennt rasch, dass die überwiegende Mehrheit davon menschlichen Nutzungen unterworfen sind. So listet das maßgebliche Plandokument auf Landesgebiet, der Wassernutzungsplan, bereits für das Jahr 2009 über 14.000 Konzessionen für Wassernutzungen aus öffentlichen Wasserkörpern auf. Die wichtigsten Nutzungsformen betreffen die Kategorien Trinkwasser, landwirtschaftliche Nutzungen (Beregnung und Forstschutz), technische Beschneiung, hydroelektrische Nutzung (E-Werke), Antriebskraft und Industrie.

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Staumauer am Pankrazer Stausee

Schadstoffeintrag

Seit der flächendeckenden Inbetriebnahme der großen Kläranlagen auf Landesgebiet hat sich die Wasserqualität der Südtiroler Gewässer deutlich verbessert. Bis Anfang des neuen Jahrtausends gingen alle großen Kläranlagen auf Landesgebiet in Betrieb, was sich deutlich auf die Gewässergüte auswirkte. Waren bis in die 1990er Jahre vor allem die Flüsse der Talsohle teilweise noch als kritisch belastet eingestuft, weist heute die überwiegende Mehrheit unserer Gewässer eine gute bis sehr gute Wasserqualität auf. Trotz dieses erfreulichen, positiven Trends bestehen auch heutzutage noch Probleme im Bereich der Schadstoffeinleitung.

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Graben ohne Uferschutzstreifen

Bauliche Eingriffe

Gewässer sind im natürlichen Zustand zumeist äußerst reich an Struktur, an unterschiedlichen Strömungen, Tiefen und Substraten. Damit bildet sich ein reiches Lebensraumangebot für alle Wasserlebewesen mitsamt allen Flussfischen aus. Eben diese Strukturvielfalt ging durch die Begradigung der Fließgewässer verloren. Zudem wurden im Rahmen des Hochwasserschutzes tausende von Betonsperren in die Gewässer eingebaut. Diese verhindern die Fischwanderung, die für den Fortbestand vieler heimischer Arten Grundvoraussetzung ist.

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Unterlauf der Rienz